Mensch steht mit dem Rücken zum Betrachter im Wald

Förderung

Das Projekt INSA+2 wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Mitteln der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Sozialfonds Plus in Baden-Württemberg gefördert.

Teilhabe durch Arbeit

In unserer Gesellschaft sind die meisten Menschen darauf angewiesen, durch Lohnarbeit das zum Leben notwendige Einkommen zu erwirtschaften. Arbeit ist daher die Brücke zur gesellschaftlichen Teilhabe. Bei Menschen in Haft ist die Suche nach einer Arbeitsstelle im Anschluss an die Entlassung nur eines von vielen Problemen: Ohne Unterstützung wird jede*r dritte Haftentlassene rückfällig.

Wer sich kurz vor oder kurz nach einer Haftentlassung befindet oder wer Bürgergeld bezieht und wenig Arbeitsmarktnähe besitzt, wird daher vom Projekt INSA+2 bei der Arbeitssuche unterstützt. Auch weitere Maßnahmen zur sozialen Stabilisierung werden durchgeführt.

Ziel des Projektes INSA+2 ist es, durch frühzeitiges und systematisches Übergangsmanagement die schnelle Integration in den Arbeitsmarkt zu fördern und damit zu verhindern, dass Menschen (erneut) kriminell werden.

Schon in der Zeit vor der Haftentlassung beginnen Sozialpädagog*innen mit den Inhaftierten vor Ort in der JVA zu arbeiten. Diese Aktivierung in Haft bereitet ein erfolgreiches Leben in Freiheit vor, indem Stabilität durch eine feste Arbeitsstelle bei oder kurz nach der Entlassung angestrebt und ermöglicht wird. In der Übergangszeit nach der Entlassung wird die ehemals inhaftierte Person weiter begleitet, um die Aufnahme einer festen Arbeit und eines geregelten Lebens zu unterstützen. Mit Beginn einer Beschäftigung schließt sich eine Phase der Assistenz an, in welcher mögliche Konflikte mit dem Arbeitgeber und weitere Probleme, bürokratischer oder anderer Natur, gemeinsam angegangen werden.

Zusätzlich bietet das Projekt INSA+2 die Arbeitsgruppen an. Darin werden ergänzend zu den erwähnten Hilfestellungen sinnstiftende und tagesstrukturierende Tätigkeiten wie gemeinsame Arbeit im Wald geschaffen. In Anspruch genommen werden können die Arbeitsgruppen von Menschen im Bürgergeldbezug, welche von Straffälligkeit bedroht sind oder Arbeitsmarktnähe herstellen möchten. Dies gilt insbesondere für ehemalige Straffällige, für welche zur Entlassung keine Arbeitsstelle gefunden werden konnte.

Die Träger des Projekts INSA+2 (Werkstatt PARITÄT gGmbH, Soziale Rechtspflege Ortenau e.V., PräventSozial Stuttgart gGmbH, Bezirksverein für Soziale Rechtspflege Pforzheim, Sozialberatung Schwäbisch Gmünd e. V.) haben sich auf folgendes Leitbild geeinigt: Leitbild.

Vom Straftäter zum Arbeitnehmer

Im Projekt INSA+2 mit seinem Konzept des beschäftigungsorientierten Übergangsmanagements werden (Kooperations-)Strukturen und Abläufe erprobt, welche für einen nahtlosen Übergang Haftentlassener in eine Beschäftigung geeignet sind.

In enger Kooperation mit den zuständigen Justizvollzugsanstalten und örtlichen Arbeitsagenturen werden schon in Haft Maßnahmen für einen direkten Übergang in eine Beschäftigung eingeleitet. Dazu gehören u.a. Berufswegeberatung, Bewerbungsunterstützung, Klärung leistungsrechtlicher Ansprüche und nicht zuletzt die Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeitsstelle. Entscheidend für das Gelingen ist, dass die INSA+2-Mitarbeiter*innen gemeinsam mit den Sozialdiensten in den Justizvollzugsanstalten und den Resozialisierungsbeauftragten der Arbeitsagenturen verbindliche Arbeits- und Kooperationsstrukturen entwickeln. So können begleitete Ausgänge, mit denen Inhaftierte schon vor der Entlassung die Möglichkeit bekommen, sich einem interessierten Arbeitgeber vorzustellen, ein entscheidender Schritt sein, um direkt nach Haftentlassung eine Arbeitsstelle aufzunehmen.

Nach Haftentlassung werden die INSA+2-Projektteilnehmenden bei der Suche nach Arbeit unterstützt, flankiert von Maßnahmen zur sozialen Stabilisierung durch individuelle Beratung und Gruppenangebote sowie durch tagesstrukturierende Arbeitsgruppen. Das anschließende Angebot der Beschäftigungsassistenz zielt auf die nachhaltige Integration der Haftentlassenen in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Teilnehmenden werden nach Abschluss eines Arbeitsvertrages weiter betreut. Auch im Falle eines Abbruchs des Beschäftigungsverhältnisses bleibt der Teilnehmende nicht allein zurück, sondern es werden gemeinsam Anschlussperspektiven gesucht.

Menschen im Bürgergeldbezug können an den Arbeitsgruppen auch teilnehmen, wenn sie nicht kürzlich aus einer Haft entlassen wurden. Bestenfalls kann durch die tagestrukturierende und sinnstiftende Betätigung Kriminalität vermieden und Arbeitsmarktnähe generiert werden.

Informationsmaterial

Projektleitbild INSA+2

Das gemeinsame Leitbild aller Träger des Projekts INSA+2

Flyer INSA+2 AG

Der Flyer für die Arbeitsgruppen des Projekts INSA+2

Flyer INSA+2 AiH

Der Flyer für die Aktivierung in Haft des Projekts INSA+2

Projektangebot

Das Projekt INSA+2 basiert auf zwei Säulen:

  • Arbeitsgruppen:
    • Tagesstrukturierende Arbeitsgruppen im Landschafts- und Naturschutz
    • Kompetenztraining
  • Aktivierung in Haft:
    • Aktivierung in Haft
    • Übergang von Haft nach draußen
    • Beschäftigungs-/Ausbildungsassistenz

Zudem werden alle Teilnehmenden kontinuierlich individuell beraten und begleitet.

Projektbeteiligte

Ansprechperson

Dame mit Brille blickt in die Kamera
Antje Heide-Picht
0151 15986833
Mitarbeiter mit dunkelblauem Hemd trägt eine Brille und schaut in die Kamera
Johannes Thienel
0151 23147564